Morgenstimmung in Montsant

Siurana und Montsant

Margalef hatte uns so in seinen Bann gezogen, dass wir unseren von dort geplanten Ausflug nach Siurana verschoben haben. Von Olba aus machen wir uns nochmals Richtung Norden auf den Weg ins Kletter-Eldorado Barcelonas. Auf dem Weg hin und zurück verbringen wir jeweils einen schönen Tag im Ebrodelta, radelnd durch den Naturpark und buddelnd am Strand.

In Siurana treffen wir Mel und Markus, Kurzbekannte aus der Tarnschlucht bzw. Kletterpartner in Margalef. Sie haben das Gebiet schon kennengelernt und haben ein paar Empfehlungen für uns. Leider übernachten die beiden nicht auf dem Zeltplatz, so dass wir ausser beim gemeinsamen Klettern, nicht viel Zeit miteinander verbringen.

Das Wetter ist tagsüber in der Sonne warm, nachts ist es kalt und feucht: Es macht sich ein fieser Nebel breit, der auch morgens noch lange bleibt. Unser Zelt sieht die Sonne nie, im Sommer wäre man wohl dafür dankbar. Ein kleiner Luxus sind die kostenlosen warmen Duschen, die uns der Zeltplatz bietet. Wir freuen uns auch mal wieder über unsere Standheizung. Einen Abend verbringen wir in der Bar des Zeltplatzes und essen uns durch die Postre-Karte.

Obwohl die Nebelsaison begonnen hat und die Hauptsaison vorbei ist, ist es in Siurana recht voll. Sehr viele internationale Gäste und am Wochenende noch hunderte Spanier. Die Landschaft ist sehr schön und es gibt sehr viele unterschiedliche Sektoren: lange Wege und kurze, viele Sonne viel Schatten, lange Zustiege und kurze. Die Kletterei ist oft senkrecht und kleingriffig technisch – sehr schön. Am besten hat es uns am El Cargol (Costelletes verdes 6c+), El Pati (Ay Maymita! 7a) und Siuranella Est (Brigadista 7a) gefallen.

Nach vier Klettertagen in Siurana fahren wir noch für einen Tag nach Montsant, ein eher alpin gelegenes Klettergebiet. Zum Klettern kommen wir nicht viel, nur eine Route ist für uns drin. Wir haben uns verkalkuliert und warten an einer belegten Route, die ewig nicht frei wird. Zähneknirschend ziehen wir nach mehr als einer Stunde weiter und klettern wenigstens noch Caramba Caracho (6c) eine sehr schöne Route. Hierher wollen wir nochmals kommen – jedoch ohne Kind. Der Zustieg ist sehr weit und bei viel Kletterbetrieb wird der kinderfreundliche Lagerplatz knapp.