Wer frühstückt denn hier einen Clown?

Meet at Ith

Die Pfingsttage verbringen wir im Weser-Leine-Bergland, dem nördlichsten Klettergebiet Deutschlands. Dort waren wir schon mal vor 10 und 12 Jahren. Mit von der Partie sind wieder einige Horzelbuben-Familien, darunter Selma, Johannes und Tilli – ein Wiedersehen nach nur einer Woche.

Pfingsten im Ith, das ist ein grosses Klettertreffen. Daher konnten wir auch nicht auf den altbekannten JDAV-Campingplatz in Holzen, der komplett für Jugendgruppen reserviert war, sondern fuhren ins nahe Capellenhagen. Ein schöner Zeltplatz: mehrere Terrassen am Hang, ein toller Blick in die Hügellandschaft, Feuerschalen vor den Zelten und lustige Sanitäranlagen. Morgens, so gegen acht Uhr, bringt der Bäcker die Brötchen – was will man mehr? „Donuts“, sagen die Kinder.

Wir haben zwei schöne Klettertage an den Holzener Klippen. Inga bringt ihre Familie mit und Bernd, einen Kletterer der alten Schule. Bernd hat ein paar historische Kletterseile mit dabei, anlässlich Ingas 30. Kletterjubiläums. Ob sie damals an denen geklettert ist? Heute wagt das niemand mehr, die Seile sind nur zur Ansicht. Bernd, schon über 70 Jahre alt, klettert auch ein paar Routen.

Natürlich sind auch viele andere Kletterer da, jedoch ist es nicht zu voll und jeder kann ein paar Routen klettern. Mit den Kindern können wir uns etwas abseits vom Wandfuss tolle Spielplätze einrichten. Hängematte, Picknickdecke, Buddelzeug und Luis‘ Seilbahn, dazu noch alles, was der Wald so hergibt. Das geniessen wir. Auch wenn es im Ith dazu gehört, die Sicherungen mit Keilen zu ergänzen oder auch mal komplett zu übernehmen, geniessen wir den schönen griffigen Dolomit. In Holzen wurden in den letzten Jahren ein paar neue Sektoren an alten Steinbrüchen eröffnet. Die Sinterwand zum Beispiel bietet lohnende und eher Ith-untypische Wandkletterei. Wer aber spanische Sinterüberhänge vermutet, wird wohl vergebens anreisen. Der Ith verabschiedet uns mit Nieselregen und wir haben Lust auf eine Reisepause. Ab geht’s nach Sankt Augustin.