Am Seeufer in Sufers erwachen wir nach unserer nächtlichen Einreise über den San Bernadino-Pass und die Schweiz begrüsst uns mit einem tollen Bergpanorama. Unten grüne Wiesen und ein blauer See, oben die noch immer weissen Berge. Es liegen nur noch 10km bis zum nächsten Urlaubsziel vor uns. Wir sind mit Linus und Simone im Magic Wood verabredet und errichten dort gemütlich unser Lager auf dem entspannten Bodhi Camping der Gemeinde Val Ferrera.
Die beiden erhalten Asyl im Bus und wir schlagen unser Zelt auf. Magic Wood ist ein mystisch erscheinendes Waldgebiet, in dem man gut Bouldern kann. Allerdings sind die meisten Boulder ziemlich schwierig und das Absprunggelände recht blockig. Daher sind wir Nur-Selten-Boulderer froh, im Wald ein paar Bouldermatten zu finden, so dass wir halbwegs gefahrlos ein paar der einfacheren Boulder probieren können. Glücklicherweise gibt es auch einige Kletterrouten im Tal und wir können unserem „Sport mit Strick“ am nächsten Tag in einem recht neuen Gebiet frönen. Die Routen verlaufen im interessanten Andeer Granit, brauchen aber noch ein paar Begehungen, bis alles lose Gestein aus der Wand ist.
Auf dem Rückweg nach Brugg wollen wir noch was Neues erkunden und ein Anruf bei Simon, der unsere Kletterführer-Bibliothek während unserer Reise beherbergt, bringt den kleinen Klettergarten Sut Rens in der Surselva auf den Plan und ein Foto-Topo aufs Handy. Vor einigen Millionen Jahren wurde dieser Felsklotz von einem Erdrutsch ins Tal befördert. Nun bietet er einige schöne Routen, an denen man seine Fingerloch-Fertigkeiten auf geneigter Platte üben kann. Ausserdem gibt es einen sehr kurzen Übungsklettersteig, an dem Jakob vergnügt Kletter- und vor allem Abseilmeter spult. Auf dem Parkplatz steht zur grossen Freude auch noch ausrangierter Bob, den er gleich mal ausprobiert. So geht der kurze aber schöne Kletterbesuch in der Schweiz zu Ende – in den nächsten Tagen steht Arbeiten, Organisieren und Studieren an.