Von Bohuslän ist es gar nicht so weit bis Oslo. Mit nur einem Zwischenstopp erreichen wir Norwegen und holen auch sogleich Oma Sissi vom Flughafen ab. Nach einem kurzen Begrüssungsbrunch geht es weiter Richtung Honefossen, denn wir sind auch noch mit den Familien von Thomas und Sven verabredet: Schul-, Sandkasten-, Kletter- und Kochgruppenfreunde aus Berlin. Ihr gemeinsamer Norwegenurlaub nähert sich dem Ende, unserer beginnt erst. Wir treffen uns für zwei Tage an einem See bei Oslo. Zusammen sind wir viele: 6 Kinder und 7 Erwachsene im Alter von 2 bis 60 Jahren. Wir leihen uns für einen halben Tag ein Motorboot aus und machen mehrere Ausflüge mit wechselnden Crews. Jakob und Trine schaffen es, während der lauten Fahrt einzuschlafen. Unser Zeltplatz liegt gegenüber der Insel Utoya und wir statten ihr und ihrer traurigen Vergangenheit einen Besuch ab. Auf dem Campingplatz spielen die Kinder schön zusammen: malen mit Kreide, treiben Kreisel an oder üben sich im Bogenschiessen. Der Zeltplatzbesitzer ist ganz gerührt und fühlt sich an seine Kindheit erinnert. Er hat wohl nicht gesehen, wie sie sich zwischendurch um die Handys der Eltern stritten und nicht gehört, wie sie lautstark beim Essen Punklieder grölten. Schon bald sind die trubeligen Tage vorbei. Die beiden Familien fahren nach Hause und Anika fliegt für eine neue Runde ihrer Fortbildung nach Basel.
Oma Sissi übernimmt für Anika. Das spätsommerliche Wetter ist sehr schön und so brauchen wir gar nicht gross nach örtlichen Alternativen zu suchen. Vom Osloer Flughafen aus suchen wir das erstbeste Waldgebiet mit See. Wir verbringen hier vier schöne Tage mitten in der „Wildnis“. Nicky sammelt Unmengen Pilze und Sissi in mühevoller Handarbeit Blaubeeren. Wir errichten Staudämme und erkunden die Wälder. Insgesamt verbringen wir sehr ruhige Tage, aber Nicky kommt das ganz gelegen, da er noch eine Erkältung und seine geprellte Rippe aus Schweden auskurieren muss.
Nachdem wir Anika wieder vom Flughafen abgeholt haben, fahren wir zum nahegelegenen Klettergebiet Hammer‘n. Es liegt am Fluss Glomma und wir haben einen schönen Stellplatz mit Ausblick auf die alten Flösseranlagen. Wir klettern hier jeden Tag im schön strukturierten Gneis. Sogar für Oma und Jakob sind einige Routen dabei. Zwischendurch stösst Mirko wieder zu uns, wiederum ein paar Tage später verlässt uns Sissi, die zurück nach Berlin fliegt. Insgesamt waren wir nun fünfmal am Osloer Flughafen! Auch wenn die Region unerwartet schön ist, wollen wir nun endlich so richtig „rein nach Norwegen“ zu den grossen Wänden. Nach einem langen Fahrtabend kommen wir endlich im Setesdal an.