Für kurze Zeit kehren wir Olba unseren Auspuff zu und fahren nach Chulilla. Das ist ein kleines Dorf in der Nähe von Valencia, das mit einer riesigen Schlucht gesegnet ist. Die Kletterei dort ist eher schwierig – viele, viele 7er und 8er, unter 6b ist kaum etwas zu haben. Wir sind dort mit Stefan verabredet, unserem „Blinddate“ aus der Tarnschlucht. Drei Tage klettern wir mit ihm und seinen Kletterpartnern Sebastian und Sergej bevor am Wochenende auch Mirko, Carlos und Alejandra zu uns stossen. Die Kletterwelt ist klein – und zu guter Letzt taucht auch noch Markus auf, unser Kletterpartner aus Margalef und Siurana.
Fünf Klettertage – fünf Sektoren: El Oasis, Cañaveral, Prehistorico, Fantasía und Muro de las lamentaciones. Nicky hat sich vorgenommen, jeden Tag eine 7a zu klettern und schafft es auch. Am Ende des Trips ist er jedoch ziemlich platt. Entre Frikis Anda El Juego und die erste Seillänge der Gran Dinosaurio Blanco heissen seine liebsten Errungenschaften.
Chulilla hat uns gut gefallen, die Schlucht bietet ein traumhaftes Ambiente. Jedoch waren die Zustiege für Jakob meist recht fordernd. Der Sektor in Parkplatznähe, an der nachts beleuchteten Wand, ist schon ziemlich glatt geklettert – da haben wir keine Hand angelegt. Zwei Nächte haben wir im Refugio übernachtet und zwei Nächte auf dem zentralen Klettererparkplatz im Ort, an dem sich kollektiv ins Gebüsch entleert wird. Leider fehlt hier eine klare Stellplatzlösung mit Sanitärtrakt, wie Margalef sie beispielsweise etabliert hat. Das Refugio ist neben Appartements die einzige Unterkunftsmöglichkeit, einen Zeltplatz gibt es nicht.
Unsere An- und Abreise erledigen wir am späten Abend, wenn kein Verkehr ist. Unser Auto kränkelt – die Kupplung ist hinüber. Wir schleichen das Auf und Ab der Landstrasse entlang und rasen dann mit 80 km/h über die Autobahn.