Die Horzelbuben sind Nickys „alte“ Berliner Klettergruppe. Deren Osterfahrt ist stets ein fester Bestandteil in unserer Jahresplanung. Die Kletterjugend von damals bringt nun schon seit einigen Jahren den eigenen Nachwuchs mit – wir ja nun auch. Insgesamt sind wir etwa 20 Horzelbuben und wir freuen uns auf zwei schöne Kletterwochen in Italien.
Die erste Woche verbringen wir an der Amalfi-Küste. Steil ragt Italien da aus dem Meer auf. Die Küstenstrasse schlängelt sich in unendlich vielen Kurven und bietet spektakuläre Panoramen. Unser Zeltplatz liegt in Piano di Sorrento – die Kletterfelsen leider nicht. Daher kennen wir die Küstenstrasse nach einer Woche ziemlich gut. Die meisten Sektoren befinden sich um Positano herum. Von weitem sehen viele Sektoren nach spektakulären Sinterwänden aus. Aus der Nähe stellt man aber fest, dass gerade die einfacheren Routen, die wir mit unserer Gruppe suchen, sich an weniger lohnenden Seitenmassiven befinden. Wir klettern in vier sehr unterschiedlichen Gebieten; der Monte Gambera bietet zum Beispiel ein riesiges Felsloch mit super Aussicht auf Positano während wir an den Klippen vom Punta Campanella das oft besungene Capri vor Augen haben. Fast hysterisch werden unsere Girlies, als sich auch noch Delfine in das Panorama gesellen.
Kulturelle Aspekte kommen auf den Horzelfahrten meist etwas kurz, aber in diesem Jahr klotzen wir ran und nutzen das Umsetzen nach Sperlonga zu einem Besuch der Ruinen von Pompei. Die Horzelbuben sind nun schon zum dritten Mal an den Felsen von Sperlonga. Oft war das Wetter mies aber die Felsen machten Lust auf mehr. Diesmal ist das Wetter gut aber wir haben nur noch wenige Klettertage übrig.
Der Höhepunkt unserer Zeit in Sperlonga ist natürlich der Besuch des Osterhasen. Ah nein – dies wird doch knapp geschlagen durch das Klettern an den Klippen von Gaeta. Die vier Seillängen durch die Via Croce del Sud (6b) sind wirklich eindrucksvoll. Minutiöses Timing und gute Vorbereitung sind wichtiger Bestandteil eines jeden alpinen Unternehmens: wir tüfteln eine ganze Weile an einer guten Strategie, wie drei Familien mit vier Kleinkindern an einem Tag an den Klippen Mehrseillängen klettern können (zur Beruhigung der Omas: natürlich ohne Kinder). Am Ende geht die Planung auf und wir stehen beim Sonnenuntergang am Ausstieg unserer Tour.
Am Donnerstag verabschieden wir uns schweren Herzens von den Hoppies, mit denen wir seit Anfang März unterwegs waren und am Freitag wünschen wir auch den letzten Horzelbuben eine gute Heimreise nach Berlin. Auch wir wollen weiter – aber noch ist Oma Sissis Osterpaket nicht angekommen… Ein Online-Blick in die Sendungsverfolgung verheisst aber Gutes und so nutzen wir den Vormittag zum Baden und einen Mini-Bootsausflug im Meer. Dann kommt das Paket und auch noch ein Brief vom Opa an und wir können beruhigt abreisen. Wir haben noch zwei Tage Zeit, um in die Abruzzen zu fahren, wo wir mit Georges aus Zürich verabredet sind.