Snowman

Frühling in den Abruzzen

Auf dem Weg von Sperlonga in die Abruzzen nehmen wir etliche Eisdielen und Spielplätze mit und einen idyllischen Schlafplatz an einem Stausee. Wir erreichen unseren Campingplatz in San Nicolao bei Caramanico Terme gleichzeitig mit Georges, der aus Zürich/Rom angereist ist und gerade rechtzeitig, um dem Winter nochmals „Tschüss“ sagen zu können.

Obwohl wir fast 20°C haben, liegt der Schnee noch weitflächig und wir treffen sogar noch Skitourenfahrer. Die Abruzzen scheinen ein Geheimtipp so spät in der Saison zu sein und Georges notiert sich das. Doch nun wird es von Tag zu Tag wärmer und grüner.

Der Zeltplatz wird extra für uns geöffnet und Georges wohnt im angegliederten B&B. Meistens gehen wir den Tag geruhsam an und geniessen die Sonne bei einem herrlichen Panorama mit den schneebedeckten Gipfeln des Majella Nationalparks. Unterdessen macht der Frühaufsteher Georges kleine Ausflüge in die Gegend. Am späten Vormittag fahren wir nach Roccamorice zum Klettern und idealerweise über die Eisdiele von Caramanico Terme wieder zurück. Es ist eine sehr schöne ruhige Woche in fantastischer Umgebung. Anikas Geburtstag verbringen wir mit einem ausgedehnten Frühstück, Spielen, Wasserplantschen, einem Picknick zwischen Schneeresten auf dem nahegelegenen Pass San Leonardo (1200m) und natürlich in der Eisdiele.

Das Klettergebiet Roccamorice haben wir auch fast für uns alleine. Nur eine ständige Begleitung haben wir: die Sonne. Sie gibt sich alle Mühe, den Schnee und uns wegzubrutzeln. Im südwestlich ausgerichteten Felsriegel ist es gar nicht so leicht, geeignete schattige Routen zu finden. Wer hätte das gedacht, denn bei der Anreise mussten wir extra noch Umwege fahren, da Pässe wegen Schnees gesperrt waren. Aber es wird jeden Tag heisser. Insgesamt gibt es gut 200 Routen zwischen 10 und 35 Metern in sehr interessantem Kalk, der hier und da an Sandstein erinnert. Viele Routen sind sehr reibungs- und trittlastig und fühlen sich recht schwer an, verglichen mit den grossgriffigen Routen auf Sizilien. Einziger Minuspunkt des Gebietes sind die sehr vielen künstlichen Griffe und Tritte (aber um ehrlich zu sein, ermöglichen sie manch eine homogene und schöne Route).

Mehrmals täglich verkauft uns Jakob Eis in seiner Gelateria, dem geöffneten Kofferraum von Georges‘ Fiat. Gut, dass dies nur aus Luftkalorien besteht, sonst wären wir schon rund wie Kürbis Kugel. Der kleine Geschäftsmann muss seinen Laden aufgeben, als Georges uns verlässt – Eigenbedarf der Geschäftsräume.